Die Küche des Hampton Court Palace: Ein Gastro-Highlight aus dem Jahr 1700
Sind moderne Gastronomien mit einer top Hightech-Ausstattung und authentischem Design der Gipfel der Gastrokunst? Tatsächlich gab es ein absolutes Gastro-Highlight bereits vor über 300 Jahren: Willkommen in der Küche des Hampton Court Palace im Jahr 1700 – einer Gastronomie, die bereits da viele bemerkenswerte Besonderheiten hatte.
Oliver Mosimann, Geschäftsführer der GaPlan, verbrachte seine Herbstferien mit der Familie in London und brachte einige spannende Gastroideen nach Hause. Dabei wurde er von der Küche des Hampton Court Palace besonders beeindruckt – als Gastronomiefachplaner, aber auch als Gastroliebhaber.
Die Küche des Hampton Court Palace verfügte schon damals über einen Pass – und das in einer Zeit, als man „Food Delivery“ noch mit Pferd und Wagen erledigte. Während der moderne Gastro-Pass als Dreh- und Angelpunkt für die feine Abstimmung zwischen Küche und Service bekannt ist, hatte das Küchenteam des Hampton Court Palace bereits im 17. Jahrhundert einen Vorreiter dieses Systems im Einsatz. Sie haben nicht nur ein paar ausgewählte hungrige Adelshäuser bekocht, sondern konnten 400 Personen gleichzeitig verpflegen. Und zwar mehrgängige Bankette, bei denen jeder Gang reich an Fleisch, Fisch, Gemüse und – natürlich – Sauce war.
Eine kulinarische Leistung für die Ewigkeit
Die Küche des Hampton Court war ein absoluter Gigant ihrer Zeit. 55 Räume, die allein dem Kochen und Lagern gewidmet waren (die Zahl von 55 Räumen bezieht sich auf den gesamten Küchenkomplex, der neben den eigentlichen Kochbereichen auch Lagerräume, Vorratskammern, Brauhäuser und andere Funktionsräume umfasste). Die Räumlichkeiten galten als das Herzstück des Palastes. Es wurden keine Gourmetteller im modernen Sinn serviert, sondern echte Königsportionen. Gekocht wurde auf gigantischen Feuerstellen, an denen es heiss herging – buchstäblich.
Und doch war das Herzstück dieser gigantischen Küche der sogenannte Pass. Hier wurden die Gerichte an den höfischen Service übergeben, um dann direkt in die prunkvollen Speisesäle zu wandern.
König Heinrich VIII. war nicht gerade als Feinschmecker bekannt, sondern eher als jemand, der gerne in Massen speiste. Das bedeutete: Grossküchenbetrieb auf höchstem Niveau!
Frühe Formen des Teamgeistes
Während die modernen Küchenbrigaden perfekt aufeinander abgestimmt arbeiten müssen, um im Getümmel der Abendessenszeit nicht unterzugehen, war auch das Küchenteam des Hampton Court gut organisiert. Die einzelnen Abteilungen arbeiteten wie Zahnräder in einer Maschine, um die aufwändigen Speisen pünktlich auf den Tisch zu bringen.
Zum Abschluss: Die Küche des Hampton Court Palace mag alt sein, aber eines bleibt sicher – gut geplante Abläufe sind ein Schlüssel zu einer perfekt funktionierenden Gastronomie.
Quellenverzeichnis:
- Historic Royal Palaces – Die offizielle Webseite von Hampton Court Palace bietet umfassende Informationen zur Geschichte des Palastes und dessen Küchen:
https://www.hrp.org.uk/hampton-court-palace/ - “The Kitchens of Hampton Court Palace” – Ein tiefergehender Artikel über die Entwicklung der königlichen Küchen und ihre beeindruckenden Dimensionen:
https://www.britainexpress.com - “Hampton Court Palace Kitchens” – British Food History – Ein detaillierter Einblick in die Funktionsweise der Küchen und die Art der Gerichte, die dort zubereitet wurden:
https://www.britishfoodhistory.com/hampton-court-palace-kitchens - “Hampton Court Palace: A Culinary Powerhouse in the 1700s” – Historische Analysen über die Grösse und Bedeutung der Küchen von Hampton Court:
https://www.theculturetrip.com