Ein Rattenschwanz von Hürden: Das sind die zeitversetzten Auswirkungen von Corona auf die Planung & den Bau von Gastronomien
Zu dieser Zeit vor einem Jahr, konnte sich kaum jemand vorstellen, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie hierzulande für die Gastronomie haben würde. Zahlreiche Branchen standen plötzlich vor nie dagewesenen Herausforderungen. Besonders das Hotel- und Gastgewerbe wurde durch die Massnahmen zur Eindämmung des Viruses schwer getroffen. In diesem Artikel beleuchten wir Problematiken für die Planung und den Bau von Gastronomien, die erst noch auf uns zukommen.
Die akuten Auswirkungen der Coronakrise auf die Gastrobranche sind uns bekannt: Schliessungen von Gastronomie Betrieben, fehlende Arbeit für die Gastromitarbeiter und eine Umstrukturierung der gesamten Gastrobranche.
Als Gastronomiefachplaner sind wir bereits einige Schritte weiter und werden mit weiteren, Corona bedingten Herausforderungen konfrontiert. Damit unsere Kunden möglichst wenig ungeahnte Planänderungen erfahren, verfolgen wir die Thematik im engen Austausch mit unseren Partnern und informieren über den aktuellen Stand der Dinge. Was zum Beispiel Apple aus den USA bereits angekündigt hat, schleicht sich auch in Projekten für die Gastronomie ein: Lieferengpässe. Während dem Technologie-Giganten vor allem die Transportwege und geschlossene Grenzen Probleme bereiten, kommt es für Schweizer Küchenbau Firmen zu Lieferengpässen der benötigten Materialien. In diesem Artikel machen wir auf die beiden Materialen aufmerksam, die in unseren Projekten den Grundstein bilden: Chromnickelstahl für die Gastroküche und Holz für den Buffet- und/oder Free Flow Anlagenbau.
Chromnickelstahl: Der Nickel ist das Problem
Ein kurzer Exkurs in die Metallkunde: Für die Grossküchenherstellung wird heute ausschliesslich Chromnickelstahl der Sorte 18/10 (1.4301) verwendet. Dieser besteht aus 72% Stahl, 18% Chrom und 10% Nickel. Chromstahl ohne Nickel wird heute praktisch nicht mehr verwendet, da er gegen die heutigen aggressiven Putzmittel nicht resistent ist.
Warum E-Batterien unter anderem für teurere Gastroküchen verantwortlich sind
Der Chromnickelstahlpreis ist seit Oktober um ca. 25 % gestiegen. Das hat auch mit dem Nickel zu tun. Der Nickelpreis am Weltmarkt beeinflusst den CNS-Preis stark. Der Nickelpreis ist in einem Jahr von CHF 10’000.00 pro Tonne auf CHF 16’100.00 pro Tonne gestiegen. Momentan ist der Nickelpreis bei CHF 13’500.00 pro Tonne – also ca. 50 % teurer als vor einem halben Jahr. Der Nickel wird knapp, da es für die vielen E-Batterien Nickel braucht und Indonesien einen Ausfuhrstopp einführen will. Hinzu kommt, dass China momentan sehr viel Chromnickelstahl einkauft, da es Lieferengpässe gibt. Anstelle einer Lieferzeit von 4 Monaten ist jetzt mit ca. 6 Monaten zu rechnen.
Das weltweite Nickelvorkommen ist ist beschränkt und der rasant steigende Verbrauch für Lithium-Nickel-Mangan-Kobalt-Batterien wird die Situation verschärfen.
Holz: Elementar für den Buffet- und Free Flow Anlagen-Bau
Während der Chromnickelstahl in der Gastroküche selbst verwendet wird, kommt der Rohstoff Holz bei Baranlagen, Buffetkonstruktionen, in Free Flow Anlagen oder im Ladenbau zum Einsatz. Da auch diese Bereiche von der Gastronomiefachplanung entwickelt, geplant und realisiert werden, sehen wir direkt hinter die Kulissen. Uns zeigt sich eine ähnliche Problematik: Viele Werke, von denen die Schweizer Küchenbau Firmen ihre Materialien wie Holz zur Weiterverarbeitung beziehen, mussten ihre Produktion herunterfahren oder teils sogar ganz schliessen. Besonders Firmen in Ländern wie Italien, Österreich oder Deutschland standen oder stehen vor einer existenziellen Bedrohung. Das wirkt sich auch auf die Preise aus: Diese steigen an.
Während in normalen Zeiten das Holz problemlos bezogen werden kann, zeigt sich die aktuelle Knappheit in den Preisen und in den Lieferzeiten. Was sind die Optionen? Gemeinsam mit dem Kunden kann die Gastrobau-Firma ähnliche Materialen als Alternativen vorschlagen, die schneller und günstiger bezogen werden können.
Unser Lösungsansatz: Eine individuelle und unabhängige Planung
Wir fragen uns: Wie können wir diesen Problemen als Gastronomiefachplaner entgegenwirken, damit unsere Kunden trotzdem ein erfolgreiches Gastroprojekt verwirklichen können? In dieser Situation zahlt sich unser individueller und unabhängiger Planungsansatz besonders aus: Unsere massgeschneiderten Lösungen sind für die Zukunft geplant und berücksichtigen sämtliche Prozesse unserer Kunden. So entstehen hoch effiziente, ressourcenschonende und tatsächlich funktionierende Gastroprojekte.
Wir informieren unsere Kunden bereits in der Kostenschätzung
Als Gastronomiefachplaner stellen wir die Kostenschätzungen möglichst detailliert und wahrheitsgetreu zusammen – dies bereits in der Vorprojektphase. Die zeitversetzten Auswirkungen der Corona Krise, Lieferengpässe und steigende Preise für Chromnickelstahl und Holz, beeinflussen unsere Kostenschätzungen. Damit unsere Kunden früh und transparent verstehen, welchen Einfluss die aktuelle Situation auf ihr Gastronomieprojekt hat, machen wir bereits in der Kostenschätzung auf die veränderten Preise aufmerksam.