Was macht eine kinderfreundliche Gastronomie aus? Ein GaPlan-Mami erzählt
Jeannette Huwiler gehört seit über 12 Jahren zur Firma GaPlan. Als Zeichnerin, als Zuhörerin, als Impulsgeberin und als allseits geschätzte Teamkollegin. Dass sie zu Hause einen kleinen Turbolader als Sohn hat, lässt ihre ruhige und wohltuende Art nicht vermuten.
Sie ist nicht nur eine Gaplanianerin, sondern hat kürzlich auch die international anerkannte buildingSMART-Prüfung (BIM) abgeschlossen. Herzliche Gratulation dazu!
Doch heute möchten wir uns mit einem ganz anderen Thema beschäftigen: kinderfreundliche Gastronomien. Wir haben Jeannette einige Fragen gestellt, denn wer kann das besser beantworten als ein Mami?
Was bedeutet eine kinderfreundliche Gastronomie für dich als Mutter und worauf achtest du, wenn du mit deinem Sohn ein Restaurant besuchst?
Jeannette: Kinderfreundliche Gastronomie bedeutet für mich vor allem Flexibilität und Angebote, die auf die Bedürfnisse der Kinder zugeschnitten sind. Wenn wir unterwegs sind, gehen wir oft in Selbstbedienungsrestaurants, zum Beispiel in der Migros. Dort kann mein Sohn genau das auswählen, worauf er Lust hat, und es gibt fast immer ein Kinder-Menü, oft sogar mit einem kleinen Geschenk. Wenn er fertig ist mit Essen, kann er in die Spielecke und ich habe die Ruhe, in meinem Tempo fertig zu essen.
Welche Besonderheiten oder Angebote machen ein Restaurant für dich besonders attraktiv für Familien mit Kindern?
Jeannette: Eine separate Spielecke ist immer ein Pluspunkt, und wenn es draussen noch einen Spielplatz oder eine Rutschbahn gibt, dann fühlen sich die Kinder wohl und es wird nicht so schnell langweilig. Diese Kombination sorgt dafür, dass der Restaurantbesuch für die ganze Familie entspannter abläuft.
Gibt es bestimmte gastronomische Konzepte, die du als Vorbild für kinderfreundliche Gastronomien ansiehst?
Jeannette: Ja, Ausflugsrestaurants, die speziell auf Familien ausgerichtet sind, sind für mich tolle Vorbilder. Ein gutes Beispiel ist die Junker Farm in Seegräben. Dort gibt es eine Kürbisausstellung und ein Labyrinth – perfekt, um einen Tagesausflug mit den Kindern zu unternehmen. Restaurants, die in der Nähe von Tierparks, Ausstellungen oder Spielplätzen liegen und entsprechend auf Familien ausgerichtet sind, bieten eine entspannte Verpflegungsmöglichkeit während eines Ausfluges.
Du arbeitest ja in der Gastronomiefachplanung. Was gilt es aus deiner Sicht zu beachten, wenn man ein Restaurant kinderfreundlich gestalten möchte?
Jeannette: Es ist wichtig, die Bedürfnisse der gesamten Familie zu berücksichtigen, da oft jeder etwas anderes essen möchte. Ein Food Court wie im Glatt Center, Westside oder Flughafen ist da eine ideale Lösung. Jeder kann sich sein Lieblingsessen holen und trotzdem sitzt man als Familie zusammen.
Was sind aus deiner Erfahrung die häufigsten Fehler, die Gastronomiebetriebe in Bezug auf Familienfreundlichkeit machen?
Jeannette: Ein häufiger Fehler ist zu lange Wartezeiten. Kinder können nicht lange stillsitzen, und das führt schnell zu Stress. Wenn man dann noch auf böse Blicke oder blöde Kommentare anderer Gäste stösst, hat man keine Lust mehr, das Restaurant zu besuchen. Das führt oft dazu, dass Eltern lieber ohne Kinder essen gehen, um einfach mal Ruhe zu haben.
Welche kleinen Veränderungen könnten Gastronomien umsetzen, um kinderfreundlicher zu werden?
Jeannette: Es sind oft die kleinen Dinge, die den Unterschied machen. Eine preiswerte Kinderkarte, bei der ein Getränk inklusive ist, oder ein Tischset mit Rätseln oder Witzen, um die Wartezeit zu verkürzen, können schon viel bewirken. Auch Wickeltische oder ein Stillzimmer sind oft hilfreich, genauso wie ausreichend Platz für Kinderwagen. Wenn Restaurants diese Informationen in Google klar angeben, kann das Eltern bei der Entscheidung für einen Besuch stark beeinflussen.
Zum Abschluss: Welchen Tipp würdest du Gastronomen geben, die ihren Betrieb für Familien attraktiver gestalten wollen?
Jeannette: Eine gute Idee wäre es, verschiedene Zonen im Restaurant anzubieten: einen Bereich für Familien mit Kindern, einen ruhigeren Bereich für Erwachsene und vielleicht einen separaten Spielbereich. Ein Belohnungssystem wie eine Stempelkarte könnte ebenfalls Anreize schaffen – nach zehn Besuchen gibt es das elfte Essen gratis. Und Kleinigkeiten wie einen mitnehmbaren Glacébecher lassen Kinderaugen strahlen. Solche Details bleiben Familien in Erinnerung und sie kommen gerne wieder.
Wir bedanken uns bei Jeannette Huwiler, dass sie dieses Thema aus ihrer persönlichen Muttersicht beleuchtet hat!